ITT An die Gemeinschaft der Forschenden

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An die Gemeinschaft der Forschenden

mein Lebenswerk steht vor der Vollendung und nun richte ich mein Wort an die Gelehrtenschaft der Welt. Nicht wenig Spott ertrug ich und nun werden meine Beweise jene verspotten, welche die Wahrheit für Trug hielten. So werde ich euch hiermit voller Huld meinen Triumph mitteilen.

  • Notiz an mich selbst: bessere Formulierung finden -


Ein jeder, der dem Gelehrtentum nachgeht, wird in Schriften und Texten, in Worten und bildhaften Ausdrücken vom guten König Kiamondh gehört haben. Von jenem sagenumwobenen Monarchen, dessen Reich gewaltig und voller Wohlstand und Frieden war. Jenem, König der unendlich reich war an materiellen und spirituellen Schätzen. Hier möchte ich schon die ersten, stetig und ermüdenden Widerworte vorwegnehmen, es handle sich hierbei nur Geschichten und Legenden.

So lege ich nun unumstößlich dar, dass diese Geschichte nicht nur keine Legenden sind, sondern in ihrer Gänze der Wahrheit entsprechen. Das jenes Reich Kiamondhs und eben jener gute König gleichen Namens nicht nur existierte, sondern seine Überreste noch heute gefunden werden können. Denn ich habe den Weg gefunden zu einer Schatzkammer, welche der gute König selbst anlegte und sende anbei Fundstücke die eindeutig belegen, was niemand dieser hochnäsigen Gemeinschaft glauben wollte.

  • Notiz an mich hier einfügen was ich in der Schatzkammer gefunden habe -

So nun sich alle an den Werken und Wundern sattsehen können, mag dem geneigten Lesenden die Frage kommen welch Weg mich zu diesem Ziel brachte. In aller Bescheidenheit, war es ein Weg voller Qualen, unsäglicher Anstrengung und nicht endender Belehrung, das Kiamondh nur ein Märchen wäre. Aber eben jene Märchen sind es die meinen Weg begangen und meinen ersten Beleg bilden. Denn in diesen liegt nicht nur ein Korn Wahrheit, sondern eine ganze Wüste. Man könnte sagen, Kiamondh selbst sei mir im Traume begegnet und habe mich direkt auf seine Fährte geleitet.

Natürlich sind mir sind die Arbeit des hochgeschätzten Kollegen Halladrim bekannt, der versuchte, zwanghaft, wie ich hier bemerken will, die Geschichten um Kiamondh als eine Verschmelzung mehrerer guter und großer Herrscher zu sehen. Ich teile diese unsinnige Ansicht nicht. Ich teile auch seine Ansicht nicht, dass Kiamondh ein Titel war.

  • Notiz an mich: hier noch mehr Gründe einfügen, warum der Dilletant Unrecht hatte. Nett bleiben -

Meine persönlich erste Begegnung mit dem legendären König hatte ich durch eine Geschichte eine Amme, welche mir diese immer wieder erzählt. Ich muss diese leider frei aus dem Kopf zitieren, da es keine Niederschrift gibt. Aber ich denke wer sich in meiner Heimat umhört, wird einen Geschichtenerzähler finden, der belegen kann, dass diese bis heute Kindern erzählt wird:


Der gute König Kiamondh befragte einmal die Gelehrten an seinem Hof und sagte zu ihnen: „Ich lasse mir einen wunderschönen Ring machen. Ich habe die edelsten Steine, die man bekommen kann. Ich möchte in dem Ring eine verborgene Botschaft wissen, die mir in Zeiten völliger Verzweiflung helfen wird. Sie muss sehr kurz sein, damit sie unter dem

Edlestein des Rings verborgen werden kann.“

All die Gelehrten hätten lange Abhandlungen darüber schreiben können. Aber ihm eine Botschaft zu geben, die nur zwei oder drei Worte enthielt und ihm in Zeiten größter Verzweiflung helfen würde. Sie dachten nach, sie schauten in ihre Bücher, aber sie konnten nichts finden. Der König hatte jedoch eine Geliebte. Die geheimnisvolle Geliebte sprach: „Ich bin kein Gelehrter, bin nicht gebildet und nicht klug, aber ich kenne die Botschaft. Es gibt nämlich nur eine Botschaft. Diese Männer können sie dir nicht geben. Nur jemand, der sich selbst erkannt hat, kann sie dir geben.

Und sie schrieb auf einen kleines Pergament einige Worte, faltete diese zusammen und sagte zum König: „Lies sie nicht jetzt. Halte sie in deinem Ring verborgen und öffne sie erst, wenn alles gescheitert ist, wenn es keinen Ausweg mehr gibt.“

Diese Zeit sollte bald kommen, denn das Land wurde überfallen, und der gute König verlor sein Reich. Er musste fliehen, um sein Leben zu retten, und die feindlichen Reiter verfolgten ihn. Er war allein und seine Verfolger waren in der Überzahl. Er kam an einen Ort, an dem er anhalten musste, weil der Weg zu Ende war . So fand er sich an einer Klippe wieder, die über einem gähnenden Abgrund ragte. Dort hinunter zu fallen, wäre der sichere Tod gewesen. So konnte er nicht zurück, denn dort kamen seine Feinde, das Trampeln ihrer Pferde immer näher kommen.  Er konnte aber auch nicht vorwärts gehen und einen anderen Weg gab es nicht.

Der Verzweiflung nahe erinnerte er sich an den Ring. Er öffnete ihn, entnahm das Stück Papier, und darauf standen einige wenige Worte von sehr wertvoller Bedeutung. Sie hießen: „Auch dies wird vorübergehen.“ Während er den Satz aufnahm, wurde er ganz still. „Auch dies wird vorübergehen.“ Da wurde ihm die Wahrheit dieser Worte bewusst: Alles geht vorüber, nichts ist beständig in dieser Welt. Die Feinde, die ihn verfolgt hatten, mochten sich wohl im Wald verlaufen, haben, denn während er wartete war der Klang des Hufgetrappel leiser statt lauter geworden.

Der König verspürte große Dankbarkeit gegenüber seiner Geliebten. Diese Worte hatten wie ein Wunder gewirkt. Er faltete den Zettel wieder zusammen, steckte ihn zurück in den Ring. Dann kehrte er im Schutze der Nacht zurück an die Grenzen seines Reiches. Er sammelte seine Truppen um sich und eroberte sein Reich zurück und der Tag, an dem er siegreich wieder in seine Hauptstadt einzog, wurde in der ganzen Stadt großartig gefeiert, mit Musik und Tanz. Er war sehr stolz auf sich selbst. Seine Geliebte ging neben ihm her. Sie sagte: „Auch jetzt ist es wieder der richtige Moment. Schau die Botschaft noch einmal an.“ „Was meinst du damit?“ sagte der König. „Jetzt bin ich siegreich. Das Volk feiert mich. Ich bin nicht verzweifelt; ich bin in keiner auswegslosen Situation.“ „Hör mir zu,“ sagte die geheimnisvolle Frau. „Diese Botschaft ist nicht nur für Zeiten der Verzweiflung; sie ist auch für Zeiten der Freude. Sie gilt nicht nur, wenn du Verlierer bist. Sie gilt auch, wenn du Sieger bist; nicht nur wenn du der Letzte bist, sondern auch wenn du der Erste bist.“ Der König öffnete seinen Ring und las die Botschaft: „Auch dies wird vorübergehen.“ Und plötzlich überkam ihn derselbe Frieden, dieselbe Stille – mitten in der Menge, die jubilierte, feierte und tanzte. Sein Stolz, sein Ego waren verflogen. Alles geht vorüber.

Diese Geschichte berührte mich tief. Die Akzeptanz der Welt als Tugend. Das Gute wie das Schlechte. In Zeiten wo der Hader jeden berühren kann, ist das ein Gedanke der etwas bewegt. In dieser Geschichte wird Kiamondh noch nicht als weiser König dargestellt, der anderen hilft, sonder dessen Weisheit sich darin findet, dass er anderen zuhört.

Faszinierend ist auch die Geliebte, die auch in anderen Geschichten vorkomt, aber niemals namentlich genannt wird. Ich habe versucht mehr Bezug zu finden, doch es driftet schnell in abenteuerliches ab. Es soll mal die grüne Zauberin gewesen sein, mal ein Ewiger oder sogar Intaro Rhiannon selbst. Leider alles Sackgassen, auch wenn spätere Texte zeigen, dass Kiamondh die strahlende Intaro Rhiannon tatsächlich gekannt haben muss.

Jene Geschichten um Kiamondh und sein Reich beflügelten mich und das brachte mich auch auf dem Weg. Man könnte meinen das Reich Kiamondh würde mich leise wispernd rufen. Es war nicht schwer weitere Geschichten zu finden die Kiamondh beinhalteten. Er wird ja oft verwendet für Lehrgeschichten und Sinnsprüche zu Weisheit. Sieht man mal von den geflügelten Worten wie “das Siegel des Kiamondhs” ab, zu dem ich später auch noch einige Worte selbst verlieren werde.

Also sei hier angeführt eine Geschichte um seine Weisheit welche angeblich aus einer der niederen Bibliotheken der goldenen Stadt stammen sollen: In einem fernen Ort lebte der gute König Kiamondh. Er war beliebt im ganzen Land bei Volk und Edlen. Wann immer einer seiner Untertanen Sorgen hatte, ging derjenige zu ihm, um Rat zu holen; denn der gute Kiamondh, konnte aus einer reichen Lebenserfahrung schöpfen und gab stets weisen Rat. Dies wiederum machte andere neidisch, die selbst gern für klug und weise gehalten worden wären. Sie beschlossen Kiamondh eine Falle zu stellen. Aber wie? Nach längerem Nachdenken kam man auf folgende Idee:

Man wollte ein winziges Mäuslein fangen, es dem König in der geschlossenen Hand präsentieren und ihn fragen, was sich in der Hand befinde. Sollte er die Frage wider Erwarten richtig beantworten, so würde er mit Sicherheit an einer weiteren Frage scheitern, nämlich der, ob es sich bei dem Mäuslein um ein lebendes oder um ein totes handele. Würde er nämlich sagen, es handele sich um ein lebendes, so könne man die Hand zudrücken und das Mäuslein sei tot. Würde er hingegen sagen, es handele sich um ein totes Mäuslein, so könne man die Hand öffnen und das Mäuslein herumlaufen lassen.

So vorbereitet, erschien man vor Kiamondh und fragte ihn wie beabsichtigt.

Nach wenigen Überlegungen antwortete er auf die erste Frage: „Das was ihr in der Hand haltet, kann nur ein winziges Mäuslein sein.“

„Nun gut“, sagten die Neidischen, „da magst du recht haben, aber handelt es sich um ein lebendes oder um ein totes Mäuslein?“ Der weise König Kiamondh wiegte seinen Kopf eine Weile hin und her, dann schaute er ihnen in die Augen und sagte:

Ob das, was ihr in der Hand habt, lebt oder tot ist, das liegt allein in eurer Hand.“

Was eine wirklicher Schritt nach vorne war, der Kiamondh aus dem Reich der Geschichten herausholte, war eine Lehrgeschichte der Aumah. Auch hier wird Kiamondh Wissen suchend dargestellt, auch wenn es ein Rückblick ist.

Dereinst kam ein Kind vor den Thron Kiamondhs.

Und in seiner Unschuld fragte es den König, wie er König geworden sei.

So sprache Kiamondh:

Ich träumte einst. Und in meinem Traum sprach ein Voykia zu mir.

Wer bist du? fragte er mich.

Ich bin der Gefährte der Intaro Rhiannon antwortete ich.

Ich habe nicht gefragt, wessen Weg du begleitest, sondern wer du bist.

Ich bin Vater von Kindern. entgegnete ich.

Ich habe dich nicht gefragt, wessen Vater du bist, sondern wer du bist.

Ich bin Gelehrter. gab ich zur Antwort doch meine Stimme schwankte etwas.

Ich habe auch nicht nach deinem Beruf gefragt, sondern wer du bist.

Ich bin im Herzen treu den Ewigen. sagte ich, nun schon ziemlich ratlos.

Ich habe dich nicht nach deinem Glauben gefragt, sondern wer du bist.

Und so ging es immer weiter. Alles, ich erwiderte, schien keine befriedigende Antwort auf die Frage „Wer bist du?" zu sein. Dann erwachte ich. Und bin auf meinem Weg seit diesem Tag durch das Netz der mannigtausend Pfade um die Antwort zu finden, wer ich bin.

Was an dieser Geschichte so bahnbrechend ist, stellt sich in der Bemerkung dar, dass Kiamondh Intaro Rhiannon als Weggefährtin benennt. Im Gegensatz zu tausend anderen historischen und legendären Figuren, die die Bekanntschaft Rhiannons beinahe als eigenes herrschaftliches Attribut verstehen, fehlen hier doch die üblichen Floskeln und Betonungen, sodass man es in seiner Nebensächlichkeit als historischen Fakt verstehen kann, denn es scheint, dass in der Geschichte damit der Anfang des Königreiches benennt. Dazu kommen ein Bezug zu Intaro Rhiannon, zu Kiamondhs Kindern, der Gelehrtenschaft und der Treue zu den Ewigen. Es scheint als wenn sein Königreich nicht allein ein Herrschaftsgebiet war, sondern auch ein Ideal. Leider gibt es fast keine Geschichten wie Kiamondh es geschafft hat diese Macht inne zu haben. War er besonders Willensstark, so gutaussehend dass niemand ihm etwas abschlagen konnte, so reich, dass er alles kaufte?

Oder hatte er nur gelernt das Schicksal zu sehen und die Pfade genau zu wählen? Was, wenn Kiamondh nicht nur weise war sondern genial in der Sicht der Zukunft. Wenn die Geschichten und Bruchstücken nicht durch Zufall sondern durch einen Plan gelegt worden. Ich weiß, dies mag wild in seiner Vermutung sein, aber mein Fund belegt meine Vermutung - Kiamondh muss durch Klugheit oder Magie einen Eindruck von der Zukunft gehabt haben.

Wenden wir uns aber von Vermutung zu Tatsachen. Denn mein Weg einen Beweis zu finden war beschwerlich.

Der erste feste Beleg konnte ich auf einer alten Tontafel finden. Der Händler der sie besaß hatte sich von einer wandernden Trödlerin erworben. Vermutlich wäre es zu einem schieren Andenken verkommen, wenn mir nicht die kleinen Schriftzeichen aufgefallen wären. Man mag mir meinen Mangel an Kenntnis verzeihen, doch wenn ich nicht fehl liege sind das Kurzzeichen der Sithir, mit denen Handelsmengen notiert wurden, doch parallel übersetzt in eine Schrift, die sich auch nach eingehender Recherche in keinem Nachschlagewerk finden ließ.

Übersetzt stand auf der Tafel:

So sind drei Tagmengen an Weizen aus den Ebenen

So sind vier Tagmengen an Kumur aus den Ebenen

So sind vier Tagmengen an Salz aus der Fallschlucht

So sind drei Tagmengen an Purpurwein aus dem Reich des Kiamondh

So sind eine Tagesmenge an Erdbirnen aus der Tuchbucht

Die Tafel habe ich bei einem Freund hinterlegt, als ersten Beweis für die Existenz von Kiamondhs Reich. Und Handelswege waren es auch die mit den Gedanken gaben. Was wenn ich verfolgen könnte welche Handelswege in Kiamondhs Reich führen? Könnte ich diese ermitteln und wo sie sich ballten und einten, hätte ich das Reich oder zumindest seine Hauptstadt gefunden. So begann eine lange Irrfahrt.

Ich fand tausende Spuren, doch alles schien absurd. Als wenn etwas die Geschichte, nein die Welt verändert hätte, nur allein um mich zu narren. Wege endeten einfach. Alte Handelsposten waren an unmöglichen Orten errichtet worden. Ja sogar Güter wurden dereinst in Städten eingehandelt, die diese selbst herstellen. Eine Lösung dieses Knotens kam von einer unerwarteten und nicht ganz ungefährlichen Quelle:

Ich musste eine Überfahrt mir verschaffen und es war Sturmzeit. Und einzig die Iperdutii waren bereit zu segeln. Bei den Ewigen das war ein Erlebnis und ich bin mit vollends bewusst, dass als Preis der Überfahrt auch mein Kopfgeld hätte gefordert werden können. Doch mir schien, die Mannschaft erstaunlich herzlich, wenn auch rau. Wäre mein Augenmerk nicht bereits vollends auf Kiamondh würde es mich reizen zu verstehen wie man so kulturell fein und so derb zugleich sein kann. Möglicherweise lag es auch an der Kette an Tarikzähnen die ich stets bei mir trug. Dass es keine Haifischzähne waren, war ein Missverständnis, dass ich dann lieber nicht aufklärte.

Die Cucinieri, der ich beim kochen helfen sollte, erzählte mir eine Geschichte, die mir unverhofft eine Einsicht brachte.

Und dereinst vom Grund jedes Sees konnte man das Reich des Mondhes sehen.

Silbern umhüllt und goldenen Glanz tanzten die Lichter.

Im Wasser das als Luft wie Feuer brennt waren sie zuhaus.

Goldener Leib und silberne Stimme.

Doch dereinst wechselten die Gezeiten.

Der Mondh erhob sich und Ebbe und Flut rangen.

Wasser floß wo keines war.

Wasser erhob sich auf in grauen Schleier.

So war das Reich des Mondhes nimmer.

Gesprochen dachte ich mir nichts, doch als ich die Geschichte aufschreiben wollte verbesserte mich die Cucinieri ständig, dass es Mondh heißen musste. Da begriff ich erst, dass ein harte K Laut unter Wasser sicher schwer auszusprechen war. Die Iperdutii verneinten, dass die Vinarii die Geschichte kennen würden, aber mir schien, dass es eher die Anspannung zwischen unseren beiden Völkern war, und weniger Gewissheit, denn in der Tat meinte ich das Thema des Mondes in einigen Geschichten meiner Schulzeit wieder zu finden.

Es brauchte mich auf einen sehr klassischen Mythos. Was wäre wenn Kiamondhs Reich verschwunden wäre? Nicht untergegangen in einem Krieg oder Krankheit. Nicht verschluckt von Fluten oder Feuer. Sondern einfach verschwunden. All die Lücken gaben schlagartig Sinn, all die Wege die verlassenen Handelsposten. Eine Handelsstraße deren Ziel verschwindet, war unnütz.

Und mit der gleichen Freude der Erkenntnis setzt mein Entsetzen ein. Kiamondhs Reich war verschwunden. Getilgt aus der Welt, verborgen oder entrückt oder abgeschottet. Es gab keine andere Erklärung.

Dann kam mir aber der zentrale Gedanke. Warum gab es so wenige Berichte darüber? Ein Reich eines gewaltigen Königs verschwand und niemand redet darüber? Wo sind all die Texte, die Bilder, die Schriften? Was wäre wenn jemand all diese eingesammelt hätte. Wenn Kiamondh nicht einfach mit seinem Reich verschwunden sondern gegangen ist oder getilgt wurde? Deswegen verblasste die Wahrheit zu Legende. Deswegen kann ein Auge, dass einen Blick von außen darauf wirft, das sehen woran jeder einfach vorbeiläuft.

Kiamondhs Reich ist noch hier. Oder zumindest das war er zurückgelassen hat.

Mit den alten Handelswegen konnte ich einen groben Ort finden. Den Zinken von Hastur und nach einiger Zeit fand ich dort eine alte Meereshöhle, welche folgende Worte in einer tief eingemeißelten Schrift bereit hielt:

Der Goldene Schmetterling

So seht wie schön

der Schmetterling aus Gold

so schön und fein

so unbeschwert und frei

setzt sich nieder hier

fliegt alsbald weit fort

in grauen Nebelflut

der golden Weisheit Flügelschlag

der Schmetterling Xiamun

Ich war also auf dem korrekten Weg: Der Ort der den Legenden nach die Besungenen Willkommen heißen sollte, war auch der Ort an dem Kiamondhs Spuren am sichtbarsten waren, wenn man bereit war, sie zu sehen.

Das letzte Fragment schnappte ich auf, und bitte verzeiht, wenn ich nicht im Details erkläre wie, aber unter dem Basaltlotus gibt es eine Geschichte die mit dem Ort zu tun haben soll:

Und dereinst brachte sie eine Frucht von einem Baum. Der Saft war süß, doch voller Dornen.

Wer von der Frucht aß, wollte sich winden im Leid anderer. Doch eben jene Frucht war es deren Saft die Wasser der Heerschar tränke.

Tausende waren gekommen um zu kämpfen doch keiner würde lebend den Ort verlassen.

So war es die grüne Zauberin welche die smaragdenen Früchte zu sammeln ging, um die ihren zu retten.

Eine Frucht war nicht genug. Doch die Bäume, an deren Wipfeln die Rettung reifte, waren unerreichbar.

Behütet durch die Gestalt der Selbstsucht, deren Namen verboten war und den der Wind Chia Mon nannte.

In Gier hortete er den Frieden in seinem Garten um ihn nicht teilen zu müssen.

So vergingen in der Schlacht tausende Leben und ein Wehklagen erschütterte die Welt.


Es war pures Glück mit vielleicht etwas Genie, dass ich von den Bäumen auf die Wälder von Malladorn kam. Auch wenn diese scheinbar nichts mit den Dornenfrüchten zu tun haben. Hier fand ich die letzten Spuren von Kiamondh.

Den Beweis.

Eine Schatzkammer die dem Sprichwort von Kiamondhs Siegel alle Ehre trägt. Und vielleicht sogar dessen Ursprung ist.

-Notiz für mich, Geschichten der Harrasheen über die Geisterkriegerin hier niederschreiben- Datei:An die Gemeinschaft der Forschenden.pdf