Hypholythen

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Hypholyten

Spielwelt(en):Athyria
Urheber:innen:Julia
Mitwirkende:
Jahr:2022

Selbst jene, die sich dem Basaltlotus vollständig verschrieben haben, zucken ein wenig zurück, wenn ein Hypholyt das Schlachtfeld betritt oder gar mehrere von ihnen in die Schlacht geführt werden. Jeder von ihnen weiß, dass sie einst einfache Lotuphrakten waren, treue Diener Mutter Venias, die nun einer neuen, glorreichen Aufgabe zugeführt wurden. Manche wispern, dass man ein bekanntes Gesicht unter ihnen entdeckt hätte, eines, das einst die Heimat verlassen musste, weil es jegliche Emotionen und die Fähigkeit, Schmerz zu empfinden verloren hatte, eines, das von den Totensängern oder den Ashani mit sich genommen wurde, aber diese Gerüchte werden meist schnell niedergeschlagen. Denn die Schaffung der Hypholyten ist eines der vielen Geheimnisse der Oberschicht des Basaltlotus, der sehr wohl bewusst ist, dass das Dasein als Hypholyt keine höhere Weihe darstellt, die einen näher zu Mutter Venia bringt, wie es fleißig propagiert wird, sondern einfach nur eine pragmatische Verwendung für jene Lotuphrakten darstellt, die keinerlei Wachstum durch Leid mehr in ihrem Leben erfahren können, da sie unempfänglich für die Geschenke des Schmerz geworden sind. Und so stehen sie in den Reihen der regulären Kämpfer, Gesichter und Leib gezeichnet von den Pilzfäden des Mycels, immer wieder unwillkürlich zuckend unter dem Schmerz, der von ihm ausgeht und bereit, die Feinde Mutter Venias zu zerschmettern.

Erschaffung eines Hypholyten

Jene, die aufgrund psychischer und physischer Abstumpfung auserwählt wurden, um zu einem Hypholyten zu werden, werden in die geheimen Unterkünfte der Ashani oder des hierfür zuständigen Totensängers gebracht. Bis zur Infizierung mit dem Pilz wird den jeweiligen Lotuphrakten sehr eindringlich erklärt, dass sie nun eine neue Bewusstseinsebene erreichen werden, eine, die sie Mutter Venia näherbringt, eine, die dafür sorgt, dass sie etwas erfahren können, was allen anderen nicht vergönnt ist. Manche der Ashani glauben tatsächlich daran, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun, manche versuchen damit schlicht das Opfer ruhig zu halten, da manche doch auf einmal furchtbar irrational agieren. In einer mit Riten zur Anrufung von Mutter Venia durchsetzten Zeremonie werden den jeweiligen Lotuphrakten dann die Pilzsporen eingeflößt, meist schließt man sie in eine abgeriegelte Kammer ein, in welcher der Pilz die gesamten Wände überzieht und holt jene, die es überlebt haben, ohne wahnsinnig zu werden oder sich aufgrund der Schmerzen, die sie nun doch auf einmal wieder spüren können, selbst getötet haben, aus der Kammer. Die Erfolgsquote, so munkelt man, bei der Schaffung eines Hypholyten liegt bei 1:3. In den folgenden Tagen, Wochen und Monaten übernimmt schließlich der Pilz vollständig Körper und Verstand des Lotuphrakten, bis beide zu einem einzigen Lebewesen verschmolzen sind. Der Pilz übernimmt rudimentäre Erinnerungen, Körperfunktionen und Charakterzüge des jeweiligen Hypholyten - jeder von ihnen ist also durchaus einzigartig, zeigt klare Eigenheiten und muss gegebenenfalls anders motiviert werden, um in den Kampf einzutreten. Durch die komplette Verwachsung von Pilz und Lebewesen ist eine Trennung beider nicht möglich ohne den Hypholyten vollständig zu töten und sollte es doch gelingen, wäre von dem eigentlichen Lotuphrakten nur noch ein komatöser Leib übrig, da ihm schon zuvor durch den Pilz jegliche eigenständige Lebensfähigkeit entrissen wurde.

Verhalten im Kampf & Fähigkeiten

Man erkennt einen Hypholyten immer auf den ersten Blick - die Lippen sind blaugefärbt vom Mycel in seinem Leib, die Pilzfäden ziehen sich in rot und blau über seinen Leib, teilweise platzen kleine Eiterbläschen an den Armen auf, die von den ständigen Entzündungen, die in seinem oder ihrem Leib toben, stammen. Die rudimentäre Intelligenz des Pilz-Lotuphrakten-Hybriden sorgt dafür, dass er sehr genau erkennen kann, wer auf seiner Seite steht und wer der Gegner ist, selbst wenn er nicht gelenkt wird. Der Hybrid wird durch den absoluten Drang zur Vernichtung getrieben, denn das sind die Gefühle, die dem Pilz in den Kammern eingeschleust wurden. Schmerz für den Feind, Schmerz für sich selbst und am Ende ein toter Feind zu den Ehren Mutter Venias. Dabei lässt er sich auch von keinerlei besänftigenden Worten aufhalten - entweder begreift er sie nicht oder sie ergeben für ihn längst keinen Sinn mehr. Grundlegenden Befehlen kann er wunderbar folgen, weswegen der Basaltlotus diese Wesen auch gerne für Gefangenentransporte, das Bewachen wichtiger Orte oder Leibwächteraufgaben nutzt. Denn der Hypholyt wird nicht müde, er kennt keinen Verrat, er kennt keinen Eigennutz, er kennt nur den immerwährenden Schmerz und den Dienst an Mutter Venia und jenen, die für sie sprechen.

Dadurch dass der Hybrid keinerlei Schmerzen empfindet, die ihn vor dem Ende der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit warnen, ist er weitaus widerstandsfähiger als ein durchschnittlicher Lotuphrakt. Zudem gewinnt er durch die körperliche Veränderung massiv an Stärke, manche werden auch schneller und geschickter - es scheint auch immer davon abzuhängen, welche Voraussetzungen der dem Pilz geschenkte Körper mit sich gebracht hat. Magie wirkt gegen sie, allerdings meist weitaus weniger stark als gegen einen regulären Lotuphrakten und natürlich nimmt der Körper auch jede Krafteinwirkung als das wahr, was sie ist - tatsächlich wendet sich der Hypholyt ganz klar gegen jene, die versuchen Gewalt gegen ihn einzuschätzen, da der Pilz ein absolutes Interesse daran hat, am Leben zu bleiben. Bedrohung wird immer als solche wahrgenommen und dann auch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Irgendwann sind aber die Einwirkungen auf den Körper derart stark, dass er sich nicht mehr aufrecht halten kann und der Hypholyt tatsächlich zusammenbricht. Aufgrund der besonderen Verbindung von Pilz und Lotuphrakt bedeutet dies jedoch nicht den Tod in diesem Moment. Meist ist der Pilz dazu in der Lage, die Schäden mit weiteren Geflechten zu bedecken und den Körper erneut aufstehen zu lassen, damit er weiter in den Kampf getragen werden kann. Dies ist ein Vorgang, der mehrfach wiederholt werden kann - allerdings wissen die Befehlshaber des Basaltlotus, dass dies nicht ewig wiederholt werden kann; entweder opfert man den Hypholyten also wissentlich oder nimmt ihn aus den Reihen, um ihn mundaner Heilung zuzuführen, bis die vom Feind geschlagenen Wunden verheilt sind.

Endgültiger Tod & Sporenhagel

Wie oft der Pilz einen geschundenen Körper wieder aufrichten kann, hängt von den Einzelumständen ab, im Durchschnitt scheint er aber zumindest zweimal dazu in der Lage zu sein, dafür zu sorgen, dass sein Wirtskörper sich erneut erhebt und weiterkämpft oder sich zurückzieht. Zerfällt aber der Leib zu sehr und kann er nicht mehr erneuert werden, entweder weil auch der Pilz zu stark beschädigt ist oder schlicht nicht genug Leibesmasse mehr vorhanden ist, die er manipulieren kann, verlässt der Parasit den Körper in einer Sporenwolke um weiterleben zu können. Dieses Phänomen wird vom Basaltlotus als “Sporenhagel” bezeichnet. Jeder Krieger des Basaltlotus weiß, dass er sich zurückziehen muss, wenn der Hyphylot auf dem Boden unkontrolliert zu zucken beginnt, möchte er nicht in den Sporenhagel geraten - in verzweifelten Situationen gibt es immer wieder Krieger, die dies mit Absicht tun, um Mutter Venia in der Stunde der Not dienen zu können, es wird aber explizit davon abgeraten…

Steht man in der Nähe von 3 Schritt um den explodierenden Leib, so dringen die Sporen in jeden zur Verfügung stehenden Körper ein. Sie setzen sich auf der Stelle in der Lunge fest, dringend über die Haut ein und der Pilz beginnt mit seinem Versuch, den Körper zu übernehmen. Derjenige, der unter dem Sporenbefall leidet, kann nur noch schwer atmen und unter seiner Haut beginnt es sich anzufühlen, als würde sich dort etwas bewegen. Kleine Entzündungsherde brechen aus, er schwitzt und vor allem spürt er auch, wie etwas beginnt nach seinen Gedanken zu greifen - der Hader des Basaltlotus erfasst ihn. Nähe und Freundschaft werden erst anstrengend und dann zuwider, es wächst der Drang, Schmerz und Einsamkeit zu suchen. Wärme und körperliche Nähe werden tatsächlich zu einem Quell des Schmerzes, da der Pilz versucht das Individuum aus der Gruppe zu lösen, um es schließlich vollständig übernehmen zu können. Der Befallene spürt zwar auch, wie seine körperlichen Fähigkeiten wachsen und jene, die sich den Geschenken der Erde sehr nah fühlen, könnten diesen Zustand sogar zunächst als etwas Positives wahrnehmen. Überlässt man den Befallenen seinem Schicksal, dann wird er sich nach einer Nacht des Schlafes gegen seine Verbündeten wenden und dann einen Weg finden, zum Basaltlotus vorzudringen, um sich dort anzuschließen; wahrscheinlich um dann in der nächsten Schlacht als unrettbar dem Pilz verfallener Hypholyt aufzutauchen.

Gerade im Anfangsstadium ist es jedoch ohne große Nachwirkungen (kleine Entzündungsherde bleiben in den nächsten Tagen) möglich, die Sporen auszutreiben. Ein reines Appellieren an die Herzensgüte und die Ideale des befallenen Streiters sind allerdings nutzlos. Es braucht zumindest irgendeine Art von magischer oder klerikaler Einwirkung auf den oder die Befallene, damit der Pilz jegliche Anhaltspunkte verliert, welche ihm dabei helfen, sich einnisten zu können und damit der Leib des Befallenen in der Lage ist, ihn auszuwerfen. Geschieht eine derartige magische oder klerikale Reinigung zeitnah, wird nichts zu sehen sein. Hat man sich jedoch zu viel Zeit gelassen, so kann man tatsächlich dabei zusehen, wie die Pilzsporen sich aus dem befallenen Leib zurückziehen - manche beschreiben gar, wie sie als Heilende einen Moment von einer Wolke aus abgestoßenen Sporen umgeben waren, die dann verschwanden, als hätte es sie nie gegeben.