| Spielwelt(en): | Athyria |
| Urheber:innen: | Benjamin Kisliuk |
| Mitwirkende: | Anja Schröder, Luisa Arndt, Christian Wagner, Ronja Stobrawe, Johanna Kamm |
| Jahr: | 2021 |
Brief aus Nemuria an die Majestäten des Phönixreiches
Oh ihr Majestäten vom stolzen Phönixthron,
lange ist es her, dass meine Schwester und ich die Ehre hatten Euch in Hastuurs Zinken kennen lernen zu dürfen. Damals mussten wir euch unser Leid klagen, da der Basaltlotus in seinem gierigen Bestreben sich die Ländereien Val'Thalamors zu unterwerfen auch nach unserer Insel griff. Ihr wart uns damals eine große Hilfe und so beschämt es uns, dass wir uns wieder an Euch wenden. Leider konnten wir damals selbst mit Eurer Hilfe nicht mehr als eine Atempause im Kampf gegen die Unterdrücker der grünen Zauberin erwirken und heute sind unsere letzten Verbündeten auf Hastuurs Zinken gefallen und die Region wieder fest in der Hand der tristen Ideologie Venia Mor Ralleens. Während wir diese Zeilen zu Papier bringen lassen, zieht sich die Schlinge um unsere schöne Insel Nemuria immer enger. Bald schon werden die Schiffe der Lotuphrakten an unseren Stränden landen, und wir fragen uns, ob wir tapfer unsere Leben im Kampfe geben sollten, wie einst unsere Eltern. Ob wir die unseren in die Schlacht schicken sollten oder uns ergeben, um so viele Leben zu schonen, wie möglich, statt sie in einem sinnlosen Kampf zu opfern. Die Söldner-Compagnie versicherte uns, dass sie für den Rest unseres Schatzes bereit sind zu kämpfen, aber niemand glaubt, dass es reichen wird.
Ich hoffe, dass uns die Weisheit gegeben sein wird, richtig zu entscheiden. Doch wollen wir uns die Zuversicht bewahren, die unsere Begegnung in Hastuurs Zinken uns schenkte. Dass auf die Dunkelheit dieser Tage einmal ein neues Licht aufgehen möge und so hoffen wir, dass jenen, die nach uns kommen, dereinst mehr Glück beschieden sein mag, unserer Insel Frieden und Freiheit zu schenken. Seit wir Amendalstein und Titel annahmen fühlen wir die Pflicht bei unserem Volk, bei unserem Land zu bleiben, komme was wolle. Jedoch uns sind Thronfolger und Thronfolgerinnen geboren worden, die wir zusammen mit den Resten unseres Erbes in Sicherheit wissen wollen. So müssen wir uns also abermals mit einer Bitte an Euch wenden.
Werdet ihr die Meinen und das Meine bei Euch aufnehmen und ihnen Unterschlupf gewähren? Werdet Ihr für Ihre Sicherheit sorgen und sie ausbilden? Ich weiß, dass ich mir keine Gedanken um Eure Tugend machen muss, doch weiß ich, dass auch Eure Lasten keine geringen sind. Bitte antwortet bald, bevor die Reise unmöglich wird. Solange wir unsere Nachfolge in Sicherheit wissen, können wir stolzen Herzens dem Ende entgegensehen. Wir bangen Eurer Antwort entgegen.
Raima von Nemuria, Salidh von Nemuria