Die Vier Telemachés bezeichnen den Glauben an vier Pantheone, die an den Telemischen Häusern in Danamos etabliert werden sollen. Der Begriff geht zurückt auf Sagenheld*innen der Danamæa, von denen es deutlich mehr gab. Mit der Ankunft der Glaubensbringer in Danamos meinten die Danamæa vier ihrer Telemachés in den, von den Glaubensbringer angebeteten Weltenwächtern, wiederzuerkennen und fokussierten sich nunmehr nur noch auf diese Vier.
Die Held*innengeschichten der Telemachés sind lediglich mündlich überliefert. Daher existieren unterschiedliche Facetten der Sagen in Detailausprägungen.
Aion
Leitaspekt: Pflichtbewusstsein
Tugenden: Strebsamkeit, Vernunft, Wandel, Opferbereitschaft
Aion war ein einfacher Mann, der auf einem Dorf lebte. Das Dorf wurde von einer Krankheit heimgesucht, welche eine Person im direkten Umfeld von Aion das Leben kostete. Der Ursprung der Krankheit gründete offenkundig aus der Wasserquelle des Dorfes. Die Dorfoberen interessierte das Leiden und Sterben der Menschen nicht, weswegen sich Aion in die Pflicht gerufen fühlte, sich selbst zu kümmern. Dafür machte er sich auf den Weg und stellte zunächst Kontakt zu Brunnenbauern her, um eine andere Wasserquelle im Ort zu schaffen. So konnte eine weitere Verbreitung der Krankheit verhindert werden. Aion konnte aber die Unheilbarkeit der Krankheit nicht ertragen und sah sich nun weiter in der Pflicht. Er begann gemeinsam mit Alchmistinnen Proben zu nehmen, zu vergleichen. Er eignete sich immer mehr Wissen und Kompetenzen an, konnte irgendwann als Bader im Ort Symptome behandeln. Doch die Heilung stand in weiter Ferne, bis er auf Forscherinnen traf, die glaubten eine Heilmethode gefunden zu haben. Um deren Wirksamkeit zu überprüfen, benötigten sie einen Freiwilligen, der sich mit der Krankheit infiziert. Aion stellte sich mit großer Opferbereitschaft zur Verfügung, infizierte sich und starb bei dem Forschungsversuch. Aus seinem Tod konnten die Forscherinnen die finalen Erkenntnisse sammeln, um ein Heilmittel zu entwickeln.
Lysandria
Leitaspekt: Freiheit
Tugenden: Vertrauen, Gerissenheit, Sinnlichkeit, Impulsivität
Die leidenschaftliche Tänzerin und Muse Lysandria lebte als Mitglied eines fahrenden Volkes. Ihr Leben war dominiert von den Vorzügen und Nachteilen des Lebens in der Freiheit des Reisens. Mehrmals jährlich kampierte ihre Gruppe vor den Toren einer Haupstadt, zu der die Mitglieder ihres Volkes kein Zutrittsrecht hatten. Überhaupt genossen die Mitglieder ihres Volkes wenig Rechte in diesem Land, insbesondere bislang kein Siedlungsrecht. Die Herrscherin des Landes empfand eine Leidenschaft für Lysandria und besuchte sie vor den Toren der Stadt regelmäßig. Im sinnlichen Liebesspiel mit ihrer Konkubine fand die Herrscherin innere Ruhe und Inspiration vor schwierigen Entscheidungen. Lysandria genoß großes Vertrauen bei der Herrscherin. Vom Verhältnis zwischen der Herrscherin und Lysandria blieb bis zuletzt nichts bekannt. Eines Tages erfuhr Lysandria von einem Erbfolgestreit in einem Lehen der Herrscherin, der drohte zu einem gewaltsamen Konflikt zu eskalieren. Ausgerechnet dieses Lehen wurde durch den heilige Fluss ihres Volkes geteilt. Sie sah darin eine Chance und obwohl es weder ihre Rolle, noch ihr Stil gewesen war, entschied sie sich zu handeln. Verkleidet und heimlich betrat sie die Gemächer der Herrscherin, der sie einen Vorschlag unterbreitete. Am nächsten Tag verkündete die Herrscherin das Lehen aufzuteilen und den Streitparteien jeweils eine Hälfte als eigenes Lehen zuzuschlagen. Getrennt werden sollten die beiden Lehen durch den Fluss, an dessen Ufer das Volk Lysandrias dauerhaftes Siedlungs- und Hoheitsrecht erhielt.
Atramos
Leitaspekt: Dienstreue
Tugenden: Barmherzigkeit, Wahrheit, Schutz, Standhaftigkeit
Atramos ein diensttreuer Wachtgänger, dessen Funktion es war, zwischen mehreren weit entfernten Außenposten vor einer Stadt zu patrouillieren und vor herannahenden Feinden zu warnen. Er sollte im Gefahrenfall ein Leuchtfeuer zur Warnung zu entfachen. Die Bewohnerinnen kleiner Siedlungen auf seiner Strecke achteten Atramos insbesondere für seine Standhaftigkeit, jedem Wetter zu trotzdem und seinen Dienst niemals infrage zu stellen. Auf seinen Grenzgängen wurde Atramos häufig eingeladen und das Brot mit ihm gebrochen. Teile des Brotes sparte er auf und brachte es den Ärmsten der Armen. Irgendwann wurde seine Funktion als Grenz- und Meldegänger abgeschafft. Atramos war ohne Familie und seine Runden schienen ihm einziger Lebens- und Beschäftigungssinn. Also führte er seine Rundgänge weiter. Ohne Scham sprach zu jenen auf seiner Route wahr, dass er für diese Runden nicht mehr entlohnt wurde. Irgendwann kam es tatsächlich dazu, dass sich feindliche Clans dem Außenposten näherten. Eine der Außensiedlungen unterbreitete Atramos ein Angebot für großen Reichtum, das Feuer nicht zu entfachen, weil sie einen Pakt mit den Angreifer*innen eingegangen waren. Atramos sah sich der Wahrheit und seinem Dienst treu verpflichtet und lehnte ab. Der Angriff konnte durch das Warnfeuer Atramos' abgewehrt werden. Er selbst kämpfte trotz seines hohen Alters standhaft bis zum Ende der Verteidigungsschlacht.
Khariklea
Leitaspekt: Herrschaft
Tugenden: Familie, Läuterung, Kontrolle, Stolz
Die wichtigsten Familien der Stadt verfügten über einen Sitz im Senat, welcher über die Geschicke der Stadt befand. Eine dieser Familien war die Familie Kharikleas. Seit Generationen war der Sitz ihrer Familie unangefochten, doch ihrem Vater und ihren beiden älteren Geschwistern wuchs die Macht über den Kopf. Sie begannen mehr und mehr die Macht auszunutzen und Gräueltaten zu begehen. Der Reichtum der Familie wuchs zwar, doch die Herrschaft verlor ihre Legitimität. Der Senat votierte dafür, der Familie, den Sitz im Senat zu entziehen. Khariklea hatte es immer geliebt, in den hohen Kreisen der Stadt zu verkehren, den Einfluss, den Respekt. Entsprechend verletzt war sie von der neuen Situation und entschied sich, den Namen der Familie reinwaschen zu wollen. Sie sprach bei allen großen Familien des Senats vor, bot die eigene Läuterung im Namen der Familie an und schaffte es über große persönliche Reueopfer der Familie den Platz im Senat zurückzugewinnen, den fortan sie persönlich besetzte. Mit starker Hand führt Khariklea ihre Familie nun als Oberhaupt. Sie übte jene Kontrolle aus, mit der sie glaubte, ein wiederkehren der Ereignisse verhindern zu können. Ihren Vater und ihre Geschwister duldete sie zwar in der Familie, gewährte Ihnen Kost und Wohnraum bis ans Lebensende. Aus Stolz konnte Sie ihnen jedoch nie verzeihen. Jeden noch so demütig vorgetragner Reuewunsch lehnte sie ab. Als Matriarchin führte sie ihre Familie zurück zum Ansehen 0vergangener Tage und sorgte dafür, dass ihre einzige Tochter ihr Erbe im Senat und als Familienoberhaupt würdig antreten würde.